Finale der Deutsche Vereinsmeisterschaften 2009

….oder….. „Happy Hour in Altona“

 

 

Am Freitag den 04.September 2009 fanden sich die  „Revoluzzer“ (so nennt sich die DVM-Mannschaft des SVDH Großkrotzenburg) auf dem Hundeplatz des NPV Altona ein um an den darauf folgenden  Tagen am  Finale teilzunehmen. Einige hatten sogar ihren Urlaub abgebrochen um in Hamburg an den Start zu gehen, andere hatten hunderte Kilometer Anreise auf sich genommen.

 

Gewertet wurden pro Team insgesamt 3 Läufe. Jede Mannschaft bestand aus maximal 7 Teams, von denen die besten 5 in die Wertung genommenwurden. Pro Lauf konnten maximal 40 Punkte erreicht werden, pro Fehler wurden 5 Punkte abgezogen. Eine Disqualifikation (DIS) bedeutete keine Punkte für diesen Durchgang. Die Devise war also klar: so wenig wie möglich DIS laufen bzw. mit möglichst wenig Fehlern durchkommen…

 

Für die Revoluzzer gingen an den Start

 

A1 Standard

Birgit Ruppert mit Simon

Birgit Ruppert mit Maya

 

A2 Standard

Dagmar Brehm mit Chica

 

A3 Standard

Doris Kunst mit Hatschi

Jutta Kammer mit Cody

Jutta Kammer mit Barney

 

A3 Midi

Werner Pfeiffer mit Amigo

 

Der SVdH Großkrotzenburg hat es nun schon zum dritten Mal in Folge geschafft eine Mannschaft für das DVM-Finale zu stellen. So wurden in der Vergangenheit mit einem vierten und einem dritten Platz schon beachtliche Erfolge gefeiert. Das war ein schweres Erbe für die neu zusammengesetzte und noch unerfahrene Mannschaft. Von den erfolgsverwöhnten „Alt“-Revoluzzern  gingen lediglich Dagmar Brehm mit Chica und Jutta Kammer mit Barney an den Start.

 

Während am Anreisetag noch die Sonne schien, zeigte sich der Wettergott  am Samstag nicht sehr gnädig. Der Einmarsch der Mannschaften viel dem Dauerregen, der nur von heftigen Platzregen unterbrochen wurde zum Opfer. Der Veranstalter ließ sich nicht beeindrucken und baute munter den A-Open Parcours auf. Pünktlich zu den ersten Läufen hatte der Wettergott wiederum ein Einsehen und zumindest der Dauerregen ließ nach und machte vereinzelten Schauern Platz.

 

A-Open:

Als erstes Team schickten wir Werner Pfeiffer mit seinem Kromfohrländer Amigo ins Rennen. Die beiden legten einen superschnellen und vor allem fehlerfreien Lauf hin. Souverän gewannen die beiden den A-Open-Lauf in der Kategorie der Midi-Hunde.

Gleich zweimal durfte Birgit Ruppert starten: Mit Maya gelang ihr ebenfalls ein Nullfehlerlauf. Simon riss zwar zwei Stangen, kam aber insgesamt gut durch.

Gewohnt souverän lief Dagmar Brehm mit Chica, unglücklicherweise fiel auch bei diesem Lauf eine Stange.

Ebenfalls eine Stange und zusätzlich eine Verweigerung gab es bei „Rennsemmel“ Hatschi mit Doris Kunst.

Jutta Kammer hatte gleich zwei Eisen im Feuer. Cody war wohl noch nicht auf Betriebstemperatur, ihm gefiel das dritte Hindernis gleich so gut, dass er es von beiden Seiten springen wollte. Da war es, das erste DIS des Tages.

Barney dagegen war auf den Punkt genau fit und konzentriert; der alte Hase absolvierte den Parcours fehlerfrei und recht flott. Das ergab Platz 4 von 135 Startern.

 

Nach diesem Lauf wurden die Zwischenergebnisse bekannt gegeben. Die Revoluzzer befanden sich mit 165 Zählern punktgleich mit einigen anderen Mannschaften auf Platz 9.

 

A-Lauf:

A1 Standard:

Diesmal musste Birgit Ruppert mit Maya als erste an den Start. Leider lief Maya, sonst eine unserer sichersten Hunde durch eine kleine Unachtsamkeit ins DIS. Birgit behielt aber die Nerven konzentrierte sich auf den Lauf mit ihrem Hund Simon und gewann mit einem sehr schönen Lauf die A1. Das war sensationell: ergab nicht nur 40 Punkte für die Mannschaft, sondern auch eine Qualifikation für den Aufstieg in die A2.

 

A2 Standard:

Sehr viel Freude machte der Lauf von Dagmar Brehm mit Chica, sehr harmonisch und führtechnisch perfekt liefen auch sie einen für die Mannschaftswertung so wichtigen Nullfehlerlauf. Platz 3 für die beiden in der A2-Standardwertung.

 

A3 Standard:

Zum A-Lauf lief Cody in der gewohnten Form auf und es gelang ihm unter Führung von Frauchen Jutta Kammer ebenfalls ein Nullfehlerlauf. Die Zeit reichte aber lediglich für Platz 6. Doris Kunst mit Hatschi war wie immer super schnell unterwegs, leider aber mit 3 Fehlern.

Nach einem Platzregen und einer kurzen Unterbrechung der Läufe kam nun Jutta Kammer mit Barney an die Reihe, diesmal fiel auch hier eine Stange.

 

 

A3 Midi:

Am Sonntag begannen die Läufe mit den A3 Mini- und Midi-Hunden.

Der erste Läufer des Tages für die Revoluzzer war Werner Pfeiffer mit Amigo. Sie zeigten einen sehr schönen Nullfehlerlauf, durch einen kleinen Schlenker der etwas Zeit kostete, verpassten sie knapp das Treppchen. Aber immerhin Platz 4 in dieser Kategorie.

 

Zwischenstand nach zwei von drei Läufen: 355 Punkte und somit Platz 7 von 33 Mannschaften.

Deshalb traten wir recht zuversichtlich  den alles entscheidenden dritten Durchgang an.

 

Jumping:

Schon beim Ablaufen des Parcours ahnte ich, dass die Revoluzzer es schwer haben würden. Hier war an ein Durchkommen nur zu denken, wenn man permanent vor dem Hund führen konnte. Mit schnellen Hunden ist das nur sehr schwer zu bewerkstelligen, denn überall lauerten Verleitungen in Form von Tunneleingängen. Es kam wie es kommen musste, unsere „Rennsemmeln“ Simon, Hatschi und Amigo liefen ins DIS und auch Cody suchte sich zum falschen Zeitpunkt einen Tunnel aus.

Lediglich Birgit Ruppert schaffte mit ihrer Maya eine Nullrunde  und somit eine Platzierung: Rang 3.

Barney und Chica schlugen sich wacker. Dagmar mit Chica erkämpften sich sogar den 4. Platz.

 

Für die Statistiker unter uns: Lediglich die „Alt“-Revoluzzer Chica und Barney konnten  bei allen drei Wertungsläufen punkten. Alle anderen Hundeführer „gönnten“ sich ein DIS. Vor allem das Jumping hat uns das Genick gebrochen und endete in einem Disaster.  So landeten wir in der Gesamtwertung mit unseren 450 Pünktchen lediglich auf Platz 20 im hinteren Mittelfeld. Trotzdem ist dies ein beachtlicher Erfolg, da wir  vier sehr junge und unerfahrene Hunde in der Mannschaft hatten. Diese Leistung ist in der Zukunft sicherlich noch voll ausbaufähig.

 

Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle an die vielen fleißigen und sympathischen Helfern des NPV Altona. Trotz manch widriger Umstände (die Veranstaltung fand quasi auf dem Rollfeld des Hamburger Flughafens statt) und fehlender Infrastruktur (kein Strom für die Camper, Fußmarsch zu den Duschmöglichkeiten, die kurzerhand am nahe gelegen Flughafen organisiert wurden) gelang es diesen die Mammutveranstaltung zu stemmen und vorzubereiten. Ihr habt ganze Arbeit geleistet.

 

Zu guter letzt möchte ich mir aber einen rein subjektiven Kommentar nicht verkneifen und ein Revoluzzer wäre kein Revoluzzer, wenn er sich nicht ein paar zynisch-kritische Bemerkungen erlauben würde:

 

Ich weiß nicht woran es lag:

Entweder werden im hohen Norden zur vollen Stunde grundsätzlich keine Verweigerungen angezeigt oder es war gerade „Happy Hour“ in Altona….. Auf jeden Fall hatte ich den Eindruck, dass  phasenweise Verweigerungen einfach nicht geahndet wurden. Mindestens einmal kam es vor, dass über dem Spiel-und-Spaß-Geplaudere am Richtertisch ein angezeigter Fehler des Richters  nicht ins Protokoll aufgenommen wurde.

 Wenn ein Hund samt Läufer erst noch eine Runde im Richterzelt drehen bevor sie das letzte Hindernis bewältigen und dafür keinerlei Fehler geschweige ein DIS angezeigt bekommen, so ist das zwar eine schöne aufmunternde Geste für das betreffende Team, nimmt der Veranstaltung aber insgesamt die Wertigkeit, die sie verdienen würde.

Für Mannschaften die teilweise hunderte von Kilometer aus ganz Deutschland angereist sind um einen sportlich fairen Wettkampf zu erleben, der den Titel „Meisterschaft“ im Namen trägt, ist das doch sehr befremdlich und stößt ein wenig bitter auf.

Wer weiß, vielleicht werden wir ja  nicht mehr dabei sein, aber es wäre der Sache „DVM“ sehr dienlich wenn das „Fäuste ballen“ beim nächsten Finale  wieder ausschließlich dem Richter vorbehalten wäre.

:-)

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